Quirliger Mitsubishi ASX macht fahrfreudige Menschen munter...

Knuffiger Kerl mit kerniger Fahrkompetenz

Als wir den damals rundum erneuerten Mitsubishi ASX im November vor drei Jahren zum ersten Mal bei seiner statischen Vorstellung in Frankfurt erleben, denken wir borniert: Es ist ein kleines Wägelchen, das zum Einkaufen in und um die Stadt herum taugt. Aber in punkto äußeres Design sowie Interieur punktete der kompakte Wagen bei uns schon damals.

MitsubishiASX 01Knapp zweieinhalb Jahre später sitzen wir wieder im facegelifteten Crossover SUV des japanischen Herstellers und sind umgehend angetan, wie leicht und selbsterklärend das Auto fährt. Wie leichtfüßig agil – dem Elektromotörchen (36 kW / 49 PS) zusätzlich zum 1.6 Liter Benziner von nur 94 PS (68 kW) sei Dank – sich der ASX 1.6 Hybrid in der Top Ausstattung fährt, das konnten wir bei kleineren Ausfahrten erleben.

Der 1.0 Turbo-Benziner begnügt sich gar mit 91 PS (67 kW). Wir empfehlen: Wenn Benziner, dann doch mindestens der Mildhybrid 1.3 Turbo-Benziner mit 140 PS (103 kW), will man auf der Autobahn kraftvoll vorankommen. Mehr Leistung auf den Asphalt bringt noch der ASX Mildhybrid 1.3 Turbo-Benziner mit flotten 158 PS (116 kW) und statt der sonstigen sechs Gänge sogar mit 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe. Verfechter von Plug-in Hybriden müssen beim ASX nicht leer ausgehen. Es gibt ihn als 1.6 Liter Benziner mit 92 PS (68kW) und einem Elektromotor von immerhin 49 kW (67 PS), was einer Systemleistung von 159 PS (117 kW) entspricht.

Unser Vollhybrid bringt es als System auf 143 PS (105 kW). Das Schöne daran: Wir müssen wir uns nicht mit dem Laden beschäftigen. Eine Art des Krafttankens, der wir ohne eigene Wallbox weiterhin nicht zugeneigt sind. Klar ist aber auch: Die Elektromobilität nimmt auch in Deutschland Fahrt auf. Gerade in diesem Jahr sind die Käufe stark gestiegen – speziell VW profitiert vom neuen Trend.

Hunky little Roadrunner

MitsubishiASX 01Doch zurück zu unserem ASX: Unser Vollhybrid mit Multi Mode Automatik und Frontantrieb hat uns viel Spaß gemacht. Ab einer Geschwindigkeit von 120 km/h wird er allerdings ganz schön laut. Das ist dem Vierzylinder Reihenmotor geschuldet. Ein Sechszylinder würde vergleichsweise samtig laufen. Downsizing eben. Das bedeutet: Als Langstreckenfahrzeug würden wir ihn nicht auswählen. Ungern stellen wir uns die Geräuschkulisse gar des Dreizylinders vor, eben des 1,0 Liter Turbo Dreizylinders als Einstiegsmodell. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass wir das hochfrequent penetrante Sirenengeheule eines Ferrari als Passanten auch nicht mögen. Maserati dagegen ist pure Musik, eine wunderbare Klangpartitur, die da sonor aus dem Auspuff wabert.

Das ideale Spielfeld des ASX sind die Stadt und Fahrten im Umkreis von bis zu 200 Kilometer. Danach ist jeweils noch ordentlich viel Sprit im Tank. Denn das kompakt pfiffige SUV ist erfreulich sparsam. Ohne taktisches Fahren erzielten wir 4,4 Liter auf 100 Kilometer. Angenehm erstaunt sind wir, wie schnell sich unser Mildhybrid wieder auflädt und doch einige Kilometer Reichweite rein elektrisches Fahren erlaubt. Im Verbrauch zahlt das auf eine überraschend hohe Reichweite ein. Dass der Tank ungefähr 48 Liter fasst und wir bei gemäßigter Geschwindigkeit grob geschätzt 700 Kilometer weit fahren können, ist erfreulich und gut fürs Portemonnaie.

Wie passend, dass wir den Kleinen mit seinem für Mitsubishi typischen Dynamic Shield im Schwabenland bewegten, wo er eine große Fangemeinde haben dürfte. Aber nicht nur dort. Wir denken, dass dieses Fahrzeug mit guten Verkaufszahlen einschlagen wird. Es fährt sich gut, hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und ein ansprechendes Design. Technisch ist der Mitsubishi ASX identisch mit dem Renault Captur. Äußerlich hat er seine eigene, durchaus japanische Designsprache, die uns positiv anspricht. Kurzum: Der Japaner hat sich vom Franzosen emanzipiert, auch wenn er sich mit ihm eine Plattform teilt und viele Komponenten übernommen hat. Beide Fahrzeuge laufen vom gleichen Band – in Spanien, dem Renault Werk Valladolid. Auch das ein Ergebnis der Renault-Nissan-Mitsubishi Allianz. Ein Multikulti-Auto schon in seiner Genese.

MitsubishiASX 01

Gutes Preis-Leistungsverhältnis

Die Lizenz zum Fahren beginnt beim ASX zu einem moderaten Einstiegspreis von 23.990 Euro für den 1.0 Turbobenzinder in der Basisausstattung. Unser Vollhybrid in der Top Ausstattung liegt bei 36.390 Euro. Immer noch ein deutlich niedrigerer Preis als der so mancher Wettbewerber. Damit spielt der ASX in einer ähnlichen Preisliga wie der Dacia Duster, ebenfalls ein Kompakt SUV. Der Rumäne in der Groupe Renault wirbt mit seinem geringen Preis. Mitsubishi wirbt mit seiner Robustheit und Zuverlässigkeit. Vor die Wahl gestellt, entschieden wir uns ohne Zögern zugunsten des räumlich kleineren Japaners. Seine Außenmaße: 4,227 Meter Länge, 1,797 Meter Breite und 1,567 Meter Höhe.

Auch dieses bereits in der Basisversion mit vielen Fahrassistenzsystemen ausgerüstete Fahrzeug wird seinen Beitrag dazu leisten, der sehr ambitionierten Vision Zero 2050 – einem Straßenverkehr ohne Getötete oder Schwerverletzte – kontinuierlich näher zu kommen.

Fazit: „Selbstbewusst, sportlich und robust“ preist das Unternehmen als Kernkompetenzen des ASX an. So haben auch wir ihn erlebt und erfahren. Bei freier Fahrzeugauswahl möchten wir nicht jede Fahrt mit dem kompakten Crossover antreten. Ideal finden wir den Mitsubishi ASX für den Stadtverkehr und kurze Pendelstrecken. Ein solides Auto, dessen Preis-Leistung im Pool der Kompakt SUV Freude macht.

MitsubishiASX 06

Text und Fotos: Dr. Susanne Roeder