Mobilität

Ein Franzose auf Sylt - Impressionen

Peugeot 508 beeindruckt die bisweilen Schickeria-Insel

„Eleganz hat nichts mit Mode zu tun, sondern mit Stil“, lautet ein Bonmot von Modeschöpfer Karl Lagerfeld (1933 – 2019). Der Hamburger, der seinen Lebensmittelpunkt nach Paris verlegt hatte, skizziert unser Fahrzeug, wenn auch unwissentlich, damit trefflich. Denn der Peugeot 508 PT ist nicht nur ein echter Franzose, sondern ‚une voiture très élégante‘. Absolut passend für unsere Ausfahrt nach Sylt. In sattem metallic Rot fällt er auf inmitten der Nobelkarossen, die auf dieser Insel gang und gäbe sind.

Schnittig, Sportlich, Recht Sparsam

Uneingeschränkte Fahrfreude mit dem Lexus UX 250h F Sport im Two Tone Kleid

und:

Bei Nacht sind alle Katzen grau

Winterfahrt im bleigrauen Lexus RX 450 als Plug-in Hybrid

Text und Fotos: Dr. Susanne Roeder

‚Mal C-Segment, mal wirklich groß – mit Lexus ist durchweg viel los.’ – So unser vorweggenommenes überwiegend positives Fazit. Herausgekommen ist eine Art Doppeltext, weil wir die zwei genannten Premium Fahrzeuge fuhren – hintereinander. Wohl wissend, dass hier zwei sehr unterschiedliche Lexus am Start sind – zum einen der kleine UX, der wie eine Schräghecklimousine anmutet, aber ins SUV Segment gehört, genauso wie der deutlich größere und geräumigere RX 450h+.

Peugeot 308 GT Hybrid

Pfiffig wendiges Luxuswägelchen

Jägergrün Metallic? Klar, er kann auch leise, ohne das scheue Reh aufzuschrecken – schließlich fahren wir den Peugeot 308 GT als Hybrid. ‚What else‘, hätte George Clooney vielleicht über den 308 GT Hybrid gesagt. Natürlich für Geld. Wir sagen es aus Überzeugung für hybride Antriebe – als zumindest recht langfristige Mobilitätslösung – und für den französischen Pfiffikus in der Golfklasse.

Oliv Grün Metallic heißt die Farbe übrigens bei Peugeot. Die perfekte Tarnfarbe für die grünen Rosenkäfer, die von April bis September im Garten umherfliegen, im 308 vermutlich einen übergroßen Artgenossen sehen und sich auf ihm niederlassen würden, um mit ihm anzubandeln. Wir haben uns auch so mit ihm angefreundet, fuhren den Plug-in Hybrid allerdings im vorwiegend nasstrüben November, in dem keine Rosenkäfer mehr mit ihm um schillernden Glanz wetteifern.

Der Subaru Solterra – erstes vollelektrisches SUV der Japaner.

Flüstern im Walde...

Der Subaru Solterra, rein elektrisches SUV mit Allrad

... oder gar Schweigen im Walde und den Liebesrufen der Tierwelt lauschen. Das ist traditionell nicht unbedingt das vorderste Ziel eines Subaru. Die Rallye-Pisten dieser Welt dafür umso mehr. Man denke nur an den Subaru Impreza, der mit seinem Boxermotor und seinen Allradkünsten vor gut 30 Jahren angetreten war, die Welt zu beeindrucken. Das gelang aufs trefflichste. Auch in Europa, wo das Fahrzeug ab 1993 erhältlich war, verkaufte er sich sehr gut. What an impressive car, dieser Impreza., der die japanische Marke letztlich mehrfach auf den Rallye-Weltmeisterthron katapultierte und mit ihm das Können der Japaner in Sachen Allrad. Subara wurde synonymisch für ein Fahrzeug, mit dem man durch Dick und Dünn kommt.

Fröhliche Dreieinigkeit – Ora Funky Cat, Mitsubishi Outlander und Mitsubishi ASX geben sich ein Stelldichein

Fröhliche Dreieinigkeit – Ora Funky Cat, Mitsubishi Outlander und Mitsubishi ASX geben sich ein Stelldichein

Ein ungleiches Paar: Ora Funky Cat und Mitsubishi ASX

„Sie haben Ihren Regenschirm vergessen“ – „Nein, der gehört zum Auto – für Fahrer und Beifahrer je einen.“ Aha, die Funky Cat will niemanden im Regen stehen lassen. Ein angenehmer Zug – und natürlich sollen die Regenschirme das noch weithin unbekannte Ora Ausrufezeichen als Logo in die Welt hinaustragen. Ein cleveres Marketingmittel für wenig Geld. Das Mausen lässt die Katze, die seit März auch hierzulande erworben werden kann, genauso wenig – Fiat 500, Opel Mokka oder BMW Mini sind das Terrain, in dem sie wildern wird. Vertrieben wird der chinesische Kleinwagen von der Frey Import Services GmbH mit Sitz im hessischen Friedberg, die mit Mitsubishi schon viele Jahrzehnte sehr erfolgreich ist.

Der Vision Zero Staus, Zero Unfälle näher kommen

Grüne Welle, keine Staus. Das Dorado aller Autofahrer. Gleichzeitig der Optimalfall für unfallfreies Fahren, weniger Emissionen und weniger Partikel durch Reifenabrieb. Damit solche Szenarien keine Schimäre bleiben, entwickeln IT Spezialisten wie Fujitsu und PTV GmbH ausgefeilte Programme, die sich KI und Quanten-Computing zunutze machen.

Argusaugen für Transporter

Von Dr. Susanne Roeder
Bild von wal_172619 auf Pixabay

Sicherheitssysteme am Automobil können lebensrettend sein. Das gilt auch für den Abbiegeassistenten. Der muss so programmiert sein, dass seine Software im bisweilen engen und unübersichtlichen Stadtbetrieb nicht unaufhörliches Piepen oder andere Warnsignale auslöst.

Erst kürzlich kam ein sehr betagter Fußgänger zu Tode, weil ein Transporter ihn in einer kleinen Straße mit seinem Außenspiegel zu Fall brachte – ihn vielleicht übersah oder den Abstand zur Person falsch einschätzte.

Hätte ein gängiger Abbiegeassistent diesen Unfall verhindern können? Dessen Software ist zunächst auf Fahrradfahrer ausgelegt, soll diese erkennen und auf sie hinweisen. Dafür ist in der Software eine gewisse Geschwindigkeit hinterlegt. Das System erkennt sich bewegende Gegenstände und deren Richtung, also den parallel fahrenden Radfahrer. Wenn ein Lieferwagen, der mit diesem System ausgerüstet ist, nach rechts abbiegen will, wird der Fahrer gewarnt und auf den Radfahrer hingewiesen.

Markanter Individualist

Lexus NX 450h+ und Lexus NX 450h mischen munter mit im mittleren Luxussegment

Länger, größer, weiter, mehr Infotainment, SUV. Das gilt auch für den Lexus NX 450 in der zweiten Generation, der erstmals auch als Vollhybrid – daher h+ – vom Band läuft. Geländewagen sind hierzulande bei den Kunden sehr beliebt, obwohl die meisten selten bis nie ins Gelände fahren. Die Zahl der Neuzulassungen hat sich seit 2016 gut verdoppelt. Mehr als jeder vierte Neuwagen war laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 2021 ein SUV (25,4 %).

Vielleicht liegt die Beliebtheit von SUV an der alternden Bevölkerung, die den erhöhten Blick und die Sitzposition und ein vergleichsweise leichteres Ein- und Aussteigen schätzt? Wobei: Vor Kindergärten kann man trefflich studieren, welche SUV Marken angesagt sind. Limousinen bilden am Straßenrand fast schon die Ausnahme, geschweige denn Kleinwagen. Dabei schraubt Deutschland stark zurück, was Parkraum und Straßenflächen für Fahrzeuge zumindest in Städten betrifft.

Solider Allrad-Kumpel nicht nur für den Alltag

Ein Freund, ein guter Freund

Die Fördersummen für den Mix aus Verbrenner und Elektromaschine, den sogenannten Plug-in-Hybrid (PHEV), also den mit Steckvorrichtung für externes Laden, sollen Ende des Jahres auslaufen, die für reine Elektrofahrzeuge sukzessive runtergefahren werden. Der Mild Hybrid wurde nie gefördert, denn in seinem Wesen ist er ein Verbrenner, der über interne Rekuperation für ein Minimum rein elektrischen Fahrens sorgt, daher milder Hybrid im Sinne von kaum. Soviel vorab: Wir schätzen die hybriden Fahrzeuge, einfach weil die Ladesäulen zu häufig belegt sind, die Ladedauer immer noch zu wünschen übrig lässt, will man schnell von A nach B kommen, was schon ohne Laden angesichts zunehmender Grünphasen für Fußgänger, Verringerung von Spuren für Autos und einem Dschungel an Geschwindigkeitsbeschränkungen ohnehin zur Geduldsprobe wird.

Welcher Typ sind Sie?

Bosch starker Verfechter der Technologieoffenheit, damit alle unterwegs sein können

Wie besessen arbeiten Hersteller wie Zulieferer daran, die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen auf der ganzen Welt zu lösen – mit dem Ziel der Nachhaltigkeit, der CO2 Neutralität und der emissionsfreien Mobilität. Dass das nicht von jetzt auf gleich geht und auch wegen der höchst ambitionierten Zahlen alles andere als leicht zu erreichen ist, darüber herrschte beim 22. FKFS Symposium in Stuttgart mit diesmal über 500 internationalen Teilnehmern allgemeine Einigkeit.

André Casal Kulzer im Gespräch mit Dr. Susanne Roeder über die Mobilität von übermorgen

Der Neue im Professorentrio am FKFS trägt den geänderten Titel Professor für Fahrzeugantriebssysteme ab dem 01.10.2022 statt wie bisher Fahrzeugantriebe. Das ist Ausdruck dafür, dass es schon jetzt und auch in Zukunft vielerlei Mobilitätsantriebe zu erforschen und anzubieten gilt.

Es werde nicht mehr den einen Antrieb geben, sagt der promovierte Diplom-Ingenieur André Kulzer, seit diesem Jahr einer des Professorentrios am FKFS (Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart) und dort auch Vorstandsmitglied. Davor war er bei der Porsche AG und unter anderem für Antriebskonzepte in der Vorentwicklung verantwortlich.

Nur noch wenige Wochen trennen uns vom Beginn einer neuen Formel-1-Saison. Da kommt mir u.a. ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Beginn der 80er-Jahre und heute in der Informationsübermittlung in den Sinn.

Als junger Motorsport-Journalist wurde ich 1981 bei BMW eingestellt mit der Aufgabe, das geplante erste Formel 1-Engagement kommunikativ vorzubereiten und dann zu betreuen. Ich erinnerte mich an meine ersten Tage im Einsatz an der Rennstrecke, als mich vor einiger Zeit bei einer Grand Prix-TV-Übertragung dieser Kommentar aufhorchen ließ. Einer der Formel 1-Matadore war, bis dahin an aussichtsreicher Stelle rangierend, ausgefallen. Wenig später meldet der Fernseh-Kommentator: „Wir kriegen gerade eine Whatsapp. Ausfallgrund war ein Hydraulikproblem.“ Oder so ähnlich.

Ich seh’ den Sternenhimmel

Polestar? Mit dem Namen können manche Autofahrer nichts anfangen. Das wird sich ändern. Denn die schwedische Marke, die sich unlängst von Volvo losgesagt hat und hinter der wie bei Volvo der zig milliardenschwere chinesische Autohersteller Geely steckt, fällt auf im Straßenverkehr und auf den Parkplätzen. Das liegt wesentlich daran, dass CEO Thomas Ingenlath seines Zeich(n)ens Designer ist und die Premiummarke mit seinem Team rasant gen POLEposition drängt.

Rasante, Effiziente und Clevere Amerikaner: ELMS mit schneller Umsetzung einer elektrifizieren Lieferflotte

Text: Susanne Roeder – Fotos: J. Kyle Keener

Die Elektrifizierung der Autos nimmt rasant zu. Im Lieferverkehr, insbesondere innerstädtisch, wird sie von Kommunen gefordert – für die sogenannte letzte Meile. Die soll abgasfrei sein, die Luftqualität nicht weiter belasten. Lieferfahrzeuge aller Größen end-zu-produzieren und auf den Markt zu bringen, das ist das Geschäftsmodell von ELMS, das wir in Vegas im #House of Journalists kennenlernen konnten. Nur Unternehmen mit soliden Geschäftsideen stellten sich unserer Gruppe internationaler Automobiljournalisten. ELMS und dessen Mitbegründer Jim Taylor bestach mit seiner durchdachten Geschäftsidee, die auf Speed setzt und eine wichtige Nische besetzt – die des Lieferverkehrs in Innenstädten. Man vergleiche dies mit dem e.Go von Professor Günther Schuh aus Aachen – eher ein Rohrkrepierer. Die Gründung erfüllt ihr Versprechen nicht, liefert in sehr kleinen Stückzahlen. ELMS dagegen verkauft Autos und macht Gewinn. In kürzester Zeit. Und ohne leere Versprechen.

Bild von Pixaline auf Pixabay

Problematische Diskrepanz

715 % mehr E-Autos als noch 2018, allerdings nur 188 % mehr Ladestationen

    •    Ausbau der Ladeinfrastruktur hinkt Anstieg der E-Auto-Zahlen hinterher
    •    25.323 Ladestationen kommen auf 438.950 angemeldete Elektroautos
    •    Benzinkosten bei Durchschnittswerten (Laufleistung/Verbrauch/Kosten) 90 % höher als Stromkosten für E-Auto
    •    Reparaturkosten bei Unfall fallen bei E-Auto im Mittel 30 % höher aus

Während die Forcierung von E-Fahrzeugen stark voranschreitet, hinkt der Infrastrukturausbau nach wie vor hinterher: so stieg die Anzahl der angemeldeten E-PKWs in Deutschland binnen der letzten 3 Jahre um 715 %, wohingegen es bei dem Anstieg der Ladestationen lediglich ein Plus von 188 Prozent zu verzeichnen gibt. Dies geht aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervor.